The End of the World

Dienstag, 25.06.2019

Nach dem ordentlichen Frühstück wurden noch die nachgebauten Sklavenhütten der Oak Alley Plantation besichtigt. Auf dieser Plantage ging es den Sklaven offensichtlich nicht so gut. Es gab zwar einen Doktor, doch schien es diesem eher geboten, bei Knochenbrüchen zu amputieren, als mühsam zu schienen; dafür war sein Honorar auch höher. Die Eintragungen verzeichnen viele Begräbnisfälle für Babys und Kinder.

Vorbei an New Orleans LA erstreckt sich das Mi-Delta noch über 90 Meilen. Nachdem die Reisegruppe den nördlichsten Punkt des Mi, seinen Ursprung, schon nicht aufgesucht hat, ließ sie es sich nicht nehmen, bis zum südlichsten auf Straßen erreichbaren Punkt des Deltas zu fahren, bis Venice Marina LA. Dabei musste Bolide sogar ein kurzes Stück auf einer Street under Water fahren. Das Ende der Welt gibt es ja an vielen Stellen der Welt, aber eben auch hier. Eigentlich hat sich die Fahrt nicht richtig gelohnt, denn außer dem Fischerhafen mit toten, stinkenden Fischen gab es nichts zu sehen. Noch nicht einmal ein Hinweisschild. Aber der Mi ist bis zu seinem Ende, der Mündung in den Golf von Mexiko, begleitet worden. Ziel erreicht.

Auf der Rückfahrt noch ein kurzer Halt am historischen Fort Jackson, 1822/32 zum Schutz des unteren Mi erbaut. Eine dicke Außenmauer mit einem Wassergraben sind vorhanden, doch war der Zugang zum Inneren versperrt.

Beim Tanken wurde der Fahrer mit einem freundlichen"Bye, Honey" von der jungen schwarzen Kassiererin verabschiedet, was sie bestimmt nicht zu jedem sagt.

Auf nach NOLA (NO für New Orleans, LA für Louisiana), der "Big Easy", der Stadt von Katrina 2005, heute mit etwa 500.000 Einwohnern, wo die Reisegruppe dreimal übernachten will. Die Akkommodation liegt mitten im French Quarter. Das Navi kannte die Straße nicht, aber die Parallelstraße. Bei der Zufahrt wurde eine falsche Abfahrt genommen (es gab die Abfahrt mit demselben Namen einmal für Ost und einmal für West), so dass die Mi-Brücke zweimal zusätzlich befahren wurde. Der Verkehr in NOLA ist knubbelig. Dann war auch noch eine Straße in Hotelnähe gesperrt. Trotz des als nicht gering empfundenen Preises von 38 $ + Tax pro Tag wurde das Valet-Parken des Hotels in Anspruch genommen. Im Kühlschrank des Zimmers war eine nicht angebrochene und noch verpackte Torte, nicht depraviert, vorgefunden worden, sehr süß. Der Raum ist adäquat und hat einen Balkon zur Straße.

Am Abend kurze Erkundungen im French Quarter, wobei der erste Gang natürlich zum Mi führte. Eine Straßenkapelle mit über 50 Musikern empfing die Reisegruppe zünftig mit "Down by the Riverside", alle mit dunklen Hosen, weißen Hemden und Schirmmützen. Man sah noch die "Natchez" ablegen und auch die "Creole Queen".

Grünes Land. Trotz Wolkenbedeckung bis 95 ºF.