Peabody Ducks

Montag, 17.06.2019

Am Frühstücksbuffet erklangen deutsche Stimmen. Ein anderes deutsches Paar war auf der Reise von Atlanta nach New Orleans.

Dann sollten zur Sicherheit mitgenommene Traveller Cheques eingetauscht werden. Als einzige Bank für Memphis war bei American Express im Internet die Sun Trust verzeichnet, doch wollte man dort davon nichts wissen. Auch konnte die Bankangestellte kein anderes Geldinstitut benennen, wo ein Umtausch möglich wäre; überhaupt zeigte sie sich recht unfreundlich. Ein Bankkunde hatte mitgehört, nahm sich unser an und empfahl die First Tennessee-Bank. Seine Vorfahren stammten aus Österreich. Er begleitete uns noch ein Stück des Weges, damit wir nicht fehlliefen. Obwohl die First Tennessee nicht im American Express-Verzeichnis stand, war die Annahme möglich, doch nur bis 250 $. Also wurden zwei Schecks über je 100 $ eingewechselt, wofür auf jeden Scheck ein Daumenabdruck zu geben war. Auch diese Bankmitarbeiterin wirkte sehr desinteressiert, zählte das ausgegebene Geld nicht vor und gab auch kein Tuch zum Abwischen der Fingerabdruckfarbe.

Bereits zweimal war das Peabody-Hotel zum Entenabtrieb aufgesucht worden, ohne dass man etwas gesehen hätte. Die dritte Chance ergab sich am Vormittag um 11 Uhr zum Entenzutrieb zum Brunnen. Die Reisegruppe hatte sich diesmal eine halbe Stunde zuvor eingefunden und fand Platz in der ersten Reihe. Die Lobby füllte sich wie gehabt. Nach entsprechenden Ansprachen und Fanfarenmusik entstiegen die fünf Enten dem Fahrstuhl und huschten auf dem roten Teppich in ihr Brunnenwasser.

Bis zur Abfahrt des Riverboats blieb noch Zeit, auf einer Bank am Old Man River zu verweilen. Am Kai lag die America Queen und man hoffte, die Fahrt mit diesem traumhaften Mississippidampfer zu begehen. Doch erfolgte die eineinhalbstündige Flussfahrt mit der Island Queen, für die der Namensbestandteil "Queen" als unangebracht empfunden wurde. Launig wurden Informationen über den Mi, über Memphis, über Historie und Musik eloquent vorgetragen, was allerdings nicht alles verstanden wurde. So sollen bei der Kathrina-Katastrophe mehrere Alligatoren den Mi hinauf bis nach Memphis gelangt sein und man habe einige Zeit gebraucht, "die Biester alle abzuknallen." Beim Debarkieren spielte die Band der America Queen flotten Dixie und die Reisegruppe bezog die Musik dankend auf sich.

Nach nur zehn Meilen Fahrt wurde die nächste Absteige erreicht, das Guest House at Graceland, das Home of Elvis Presley. Im Monitor des Hotelzimmers spielte beim Betreten Musik von Elvis. Das Hotel ist recht kommod, mit sehr weichen und dicken Frotteehandtüchern, richtigen Gläsern (keine Kunststoff- oder Pappbecher, wie sonst fast überall), nur die Internetverbindung war miserabel und nicht nutzbar! Bei solch einem vornehmen Haus musste am Abend Subway reichen.

Beim Anmelden im Hotel funktionierte die MasterCard, obwohl nicht der Chip ausgelesen, sondern der Magnetstreifen durchgezogen wurde. Vielleicht lag es daran, dass die Karte vorher hausfraulich gewaschen worden war.

Tagsüber geschlossene Wolkendecke mit diffusem Licht, ziemlich warm und schwül,  aber trocken. Am Abend einsetzender Regen.