Elvis lebt

Dienstag, 18.06.2019

Vom Guesthouse at Graceland fährt halbstündig ein Shuttle-Bus nach Graceland, doch sind es zu Fuß nur wenige Minuten zu gehen. Die Reisegruppe hatte eine Tour um 10 Uhr gebucht. Nach einem Einführungsfilm brachte ein Graceland-Shuttle-Bus die Besucher zur Graceland Mansion, dem Wohnhaus von Elvis. Dicht an dicht bewegt man sich langsam durch die Räume,  wobei nicht viel Zeit zum Verweilen bleibt. Der Audioguide ließ sich auch auf deutsche Kommentare einstellen. Elvis muss das Geld nur so gescheffelt haben und gönnte sich und seinen Angehörigen und Freunden jeglichen plüschigen Luxus. Er war in jungen Jahren geritten, hatte dann aber nach einem Sturz vom Pferd jahrelang aufs Reiten verzichtet, aber mit dem Reiten wieder angefangen, nachdem er seiner Priscilla ein edles Ross geschenkt hatte. Auch heute weiden noch Pferde auf dem Anwesen.

Mit seinen Freunden unternahm Elvis waghalsige Fahrten mit Harley-Davidson-Golf-Carts auf seinem Grundstück, geriet manchmal auch auf den davor verlaufenden Highway, wurde aber nie von der Polizei zur Rechenschaft gezogen.

Nach seinem frühen Tod wurde Elvis auf dem Friedhof vom Memphis bestattet. Nachdem versucht worden war, seinen Leichnam auszugraben, erließ die Stadt eine Sondergenehmigung, dass er nach Graceland umgebettet werden konnte. Dort befinden sich jetzt sein Grab und die Gräber seiner Eltern und seiner Großmutter.

Ein weiterer Shuttle-Bus brachte die Gäste zum Graceland-Museumsgelände. In mehreren Hallen wird Elvis gehuldigt. Seine vielen Autos, darunter auch drei Mercedes, und Motorräder sind ein Fahrzeugmuseum für sich. In einzelnen Abteilungen wird auf seine Militärzeit, dabei auch sein Dienst in Deutschland, auf seine Familienverhältnisse, seine Showkleidung, und besonders auf seine Musik und seine Filme, von den Anfängen bis zum Ende, eingegangen, dann auf seinen Einfluss auf andere Musiker usw. Abschließend konnten seine zwei Flugzeuge besichtigt werden. Berühmt ist seine größte Investition, die nach seiner Tochter Lisa Marie benannte Boeing 707, die für seine Tourneen benutzt wurde, aber manchmal auch ganz plötzlich aus einer Laune heraus. Als seine Tochter als Kind einmal äußerte, dass sie noch nie Schnee gesehen habe, ließ er die Maschine innerhalb von 90 Minuten startklar machen, flog mit ihr nach Colorado und sofort wieder zurück. Seinen kranken Hund ließ er zu einem bekannten Tierarzt nach Texas fliegen. Mit Freunden unternahm er einmal einen Flug, nur um sich eine bestimmte Erdnussbutter zu besorgen.

Ein älterer Kartenkontrolleur berichtete, dass er schon einmal in Köln, Koblenz und Heidelberg gewesen sei. Immerhin brachte die Reisegruppe über fünf Stunden auf Graceland zu, bevor die Fahrt nach Clarksdale MS fortgesetzt wurde. Damit ist der nächste Bundesstaat erreicht, Mississippi, "the Birthstate of the american Music".

Morgens Wolkendecke, nachmittags fast klar und bis 92 ºF.